Im 2011 besuchten 18 Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Evangelischen Jugendarbeit Oldenburg Israel und die Palästinensischen Autonomiegebiete. Der Leiter der Gruppe Christian Heubach berichtet:
Die ersten neun Tage war die Gruppe zu Gast in Mi’ilya/West-Galiläa. In Mi’ilya leben 3.200 griechisch-katholische Christen, arabische Israelis, zu denen die ejo und die Arbeitsstelle Internationale Begegnungsarbeit seit zwei Jahren freundschaftliche Kontakte pflegt.
Aufgabe und Ziel einer ersten Jugendbegegnung war „wahrnehmen, unter welchen Lebensbedingungen arabische Christen und Christinnen in Israel leben“ und „mit der eigenen Hände Arbeit einen konstruktiven Begegnungsbeitrag zu leisten“.
So arbeiteten die Teilnehmenden der ejo, gemeinsam mit den Gastgeschwistern aus Mi’ilya, in einem von Felsen durchzogenen Areal (ca. 2.000 Quadratmeter). Bei einer Temperatur von 35 Grad wurde der in Jahren angesammelte Unrat zwischen den Felsen entfernt, dann das Unterholz der Bäume beschnitten und ausgelichtet. In gemeinsamer, Schweiß treibender Arbeit war es das Ziel, einen schattigen Freizeit- und Erholungsplatz für die Schülerinnen und Schüler der Grundschule des Dorfes herzurichten. Nach fünf Tagen gemeinsamer Arbeit konnte am Sonntag an einem Felsen eine Tafel angebracht werden: Workcamp July 2011 Evangelische Jugend Oldenburg + Gastgeschwister aus Mii’ilya.
Die gemeinsame Arbeit wurde gewürzt durch vielfältige Begegnungen. So empfing uns der Bürgermeister des Ortes, dem wir ein Grußwort vom Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg überbrachten und eine Oldenburg-Krawatte umhängten. Die Stadt Oldenburg pflegt seit 1999 eine kommunale Partnerschaft zum Landkreis Mateh Asher, in dem das Dorf Mi’ilya liegt.
Da in der Familie unseres Organisationspartners am Ende der Begegnungswoche eine Hochzeit stattfand, waren wir zu den unterschiedlichsten Festen im Dorf eingeladen. So bekamen wir unzählige kulturelle, kulinarische und musikalische Eindrücke von der Lebensfreude der Menschen vermittelt und wurden als „bunte Farbtupfer“ in allen Festen gerne gesehen. Am Ende der Festwoche stand eine Hochzeit mit 1.200 Gästen, die in einem extra gebauten Zelt gefeiert wurde.
Eine Tagesfahrt führte die Teilnehmenden und Gastgeschwister nach Ost-Galiläa. Entlang der Grenze zum Libanon und Syriens machten wir u.a. Station in einer „verlassenen Stadt“ in der nur noch die Kirche steht. Wir sahen vom Golangebirge hinüber nach Quneitra/Syrien und besuchten das „Tal des Schreiens“, in dem die Menschen, die vor der Besetzung des Golans durch Israel in einem syrischen Dorf gemeinsam lebten, heute durch die Grenze getrennt sind.
Familiennachrichten werden von Tribünen auf beiden Seiten der Grenze sich gegenseitig zugeschrien. Auch sahen wir die christlichen Stätten am See Genezareth und tauchten unsere Füße in die Fluten des Sees.
Nur schweren Herzens trennten wir uns von unseren Gastgebern. Wir waren in Mi’ilya so herzlich aufgenommen worden, dass wir uns dort „zuhause“ fühlten. Das gemeinsam be-gonnene Projekt wird von einem Lehrer der Schule fortgeführt. In drei Monaten wird die Pilger- und Studienreisegruppe der Arbeitsstelle Internationale Begegnungsarbeit Mi’ilya wieder besuchen, auch die „verlassenen Dörfer“ an der libanesischen Grenze.
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Im Anschluß der gemeinsamen Woche in Mi’ilya reiste die Gruppe der ejo zu einer Studienbegegnung ans Tote Meer, in die palästinensischen Autonomiegebiete nach Beit Jala und zum Abschluß nach Jerusalem.
Seit 1999 pflegt die Evangelische Jugend Oldenburg freundschaftliche Kontakte zu Juden, Christen und Muslimen in Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten. Zum Osterfest 2000 besuchten der damalige Landesjugendpfarrer Karsten Peuster und Diakon Christian Heubach die Ev.-Luth. Kirchengemeinde der Reformation in Beit Jala bei Bethlehem. Während der 2. Intifada fanden zwei Rückbegegnungen mit Jugendlichen aus Beit-Jala im Kirchenkreis Oldenburg-Stadt statt (2002 und 2004). Nach den militärischen Aktionen der Israelis in den von Israel besetzten Gebieten rund um Bethlehem, besuchte die ejo des Kirchenkreises Oldenburg Stadt erst wieder im Jahr 2005 Beit Jala um die Kontakte zu intensivieren.
Nun sind neue Kontakte zu arabischen Christen im Norden Israels geknüpft worden, die uns zu weiteren Begegnungen und konkreten Arbeitseinsätzen eingeladen haben. Für 2013 hat die ejo die griechisch-katholische Jugend Mi’ilyas zu einer Rückbegegnung nach Oldenburg eingeladen.
Geleitet wurde die 19-tägige Internationale Jugendbegegnung mit sich anschließender Studienfahrt durch Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete von Regionaljugendreferentin Esther Haas (Kirchenkreis Wesermarsch) und Christian Heubach (Arbeitsstelle Internationale Begegnungsarbeit Israel/PA).
Während der Fahrt berichtete Christian Heubach regelmäßig auf der Webseite der ejo von den Aktivitäten und Erlebnissen. Diese reich bebilderten „Newsletter“ sind hier zu finden:
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