Angesichts der aktuellen Situation von Flüchtlingen in Deutschland und Europa hat der Vorstand der Evangelischen Jugend Oldenburg (ejo) folgende Erklärung herausgegeben:
Die Fremdlinge sollst du nicht bedrängen und bedrücken. (Ex 22,20)
Als evangelische Jugend Oldenburg schauen wir mit großer Sorge und Trauer auf die zahlreichen Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte in unserem Land, auf den um sich greifenden Fremdenhass und all jene, die heimlich oder ganz offen Beifall dafür klatschen.
Die Evangelische Jugend Oldenburg begrüßt ganz ausdrücklich alle Menschen, die aus Not und Elend fliehen und bei uns ein neues Zuhause suchen.
Die Evangelische Jugend Oldenburg setzt sich in Wort und Tat dafür ein, dass Menschen unser Land als ein offenes, buntes, vielfältiges Land erleben können, in dem sie willkommen sind, ganz gleich welcher Kultur, welcher Nation oder Religion sie angehören.
Wir sind davon überzeugt, dass es nicht Gottes Wille ist, dass Menschen ausgegrenzt und diskriminiert werden. Alle Menschen sind Kinder Gottes und unsere Schwestern und Brüder.
Wir sind davon überzeugt, dass Gott nicht auf Seiten derer steht, die Brandsätze werfen, schutzlose Menschen angreifen, rechte Parolen grölen – und auch nicht auf Seiten derer, die daneben stehen und schweigen oder gar Beifall klatschen.
Wir sind davon überzeugt, dass Gott auch nicht auf Seiten derer steht, die sagen, sie hätten ja gar nichts gegen Ausländer, aber….
In der Tradition unserer jüdischen und christlichen Schwestern und Brüder sagen wird: Jeder Mensch, der aus Not und Elend flieht und bei uns Zuflucht sucht, ist willkommen. Ohne wenn und aber!
Wir wissen, dass gerade deutsche Menschen immer wieder auf den Schutz und die Hilfe anderer angewiesen waren. Wir wissen, dass unser Wohlstand zu einem großen Teil auf ungerechten Strukturen beruht, die auch wir mit geschaffen und zu verantworten haben. Wir widersprechen allen, die behaupten, wir könnten es uns nicht leisten, Flüchtlinge auf zunehmen und allen, die mit falschen Parolen glauben machen wollen, die Linderung der Not derer, die zu uns kommen, gefährde unser Leben und unseren Wohlstand hier.
Evangelische Jugend Oldenburg (ejo)
Oldenburg, im September 2015
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