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Gegen Pegida: Ausgrenzung ist nicht Gottes Wille

Anlässlich der zahlreichen islamfeindlichen und rassistischen Kundgebungen in vielen Städten Deutschlands veröffentlicht die Evangelische Jugend Oldenburg (ejo) folgende Erklärung:

Die Fremdlinge sollst du nicht bedrängen und bedrücken. (Ex 22,20)

Als evangelische Jugend Oldenburg schauen wir mit großer Sorge und Trauer auf die zahlreichen anti-islamischen Demonstrationen in unserem Lande, die unter dem Vorwand, die angeblichen „Werte des Abendlandes“ zu beschützen sich auf die Botschaft des Gottes Israels und Jesu Christi berufen und Angehörige anderer Religionen, insbesondere des Islam, unter den Generalverdacht der Gewaltbereitschaft stellen.

Wir sind überzeugt …

… dass es nicht Gottes Wille ist, dass Menschen ausgegrenzt und diskriminiert werden. Alle Menschen, auch die Gläubigen des Islam, sind Kinder Gottes und unsere Schwestern und Brüder.

… dass Gott nicht auf Seiten der Pegida-Anhänger_innen steht, sondern auf Seiten der Ausgegrenzten, Diskriminierten und Diffamierten, gleich welcher Religion sie angehören.

… dass wir in dieser Welt und in unserer Gesellschaft in Vielfalt leben können, ohne dass das eine Bedrohung von Identitäten oder gar unserer Gesellschaft bedeutet.

… dass es in der Auseinandersetzung im Blick auf die Fragen nach Einwanderung, Asylverfahren und religiöser Zugehörigkeit einer sehr viel differenzierteren Debatte bedarf, als sie in weiten Teilen von Gesellschaft und Kirche im Moment geführt wird.

… dass es weder „das“ Christentum noch „den“ Islam gibt. Dennoch unterscheiden sich Christentum und Islam vor allem durch ihr Schriftverständnis. Diese Unterschiede müssen differenziert zur Sprache gebracht werden.

… dass es richtig und geboten ist, mit friedlichen und demokratischen Mitteln gegen Pegida u. ä. zu demonstrieren und unser Land als ein einladendes, offenes und vielfältiges Land zu zeigen, das Menschen aus allen Teilen der Erde und Menschen aller Religionen willkommen heißt.

Die evangelische Jugend Oldenburg steht deutlich an der Seite aller, die sich in diesem Sinne öffentlich äußern. Sie verurteilt Ausgrenzung, Diskriminierung und pauschale Schuldzuweisungen in jeder Form und widerspricht aufs Schärfste, wenn dies sogar mit dem Verweis auf den Gott Israels und Jesu Christi geschieht, der damit nichts, aber auch gar nichts zu tun hat.

Oldenburg, 25. Januar 2015

2 Kommentare zu “Gegen Pegida: Ausgrenzung ist nicht Gottes Wille

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