Das Glaubensbekenntnis ist das Thema eines Buches, das Landesjugendpfarrer Sven Evers jetzt geschrieben hat. Auf 192 Seiten legt er den Text aus, den wir Sonntag für Sonntag in unseren Gottesdiensten sprechen: „Verstehst Du, was Du glaubst?“. Wir haben dem Autor ein paar Fragen zum Buch gestellt.
Wie ist es zu diesem Buch gekommen?
Sven Evers: In Gottesdiensten habe ich erlebt, dass junge Leute das Glaubensbekenntnis entweder gar nicht oder recht ratlos mitsprechen. Es ist ja auch gar nicht so leicht nachzuvollziehen, worum es da geht. Ich hatte die Idee, einmal eine Auslegung zu schreiben, die sich vielleicht gar nicht direkt an Jugendliche richtet, aber so geschrieben ist, das auch Jugendliche sie verstehen können.
Was steht in diesem Buch? Was ist das Konzept?
Das Buch ist eine eng am Text entlanggehende Auslegung. Das Glaubensbekenntnis ist in seine einzelnen Abschnitte zerlegt, und zu jedem Abschnitt gibt es ein Kapitel. „Ich“, „glaube“, „an Gott“ heißen z. B. die ersten Kapitel – und es geht da um die Frage, was sage ich eigentlich damit, wenn ich „ich“ sage oder „Gott“. Mir geht es nicht so sehr um die Frage, was der Text früher bedeutet hat, als Menschen ihn formuliert haben. Mir geht es um die Frage, wie kann ich diesen Text hier und heute verstehen und guten Gewissens mitsprechen. Sicherlich habe ich auch den einen oder anderen Seitenpfad zu interessanten Themen aufgenommen oder zumindest angedeutet. So gibt es in den eigentlich recht kurzen einzelnen Kapiteln viel Stoff zum Weiterdenken und Diskutieren.
Dieses Buch muss man nicht unbedingt von vorne nach hinten durchlesen. Der Leser oder die Leserin kann auch mittendrin anfangen und sich von dort ausgehend einzelnen Aspekten des Glaubensbekenntnisses nähern.
Für welche Zielgruppe ist dieses Buch gedacht?
Vor Augen hatte ich Jugendliche und junge Erwachsene, die ein bisschen neugierig auf das Glaubensbekenntnis sind, aber die sagen: Ich verstehe das nicht, ich kann mich damit nicht identifizieren. Es ist ein Buch für alle, die Lust haben, sich auf theologisches Denken einzulassen und jemanden brauchen, der sie dabei an die Hand nimmt. Das können Jugendliche sein oder Leiter und Leiterinnen von Gesprächkreisen – die Zielgruppe ist da vielfältig. Ich habe versucht, es von theologischer Fachsprache und allzu spezifischen theologischen Gedanken freizuhalten, aber nichts Plattes zu schreiben.
Gibt es etwas, das dir selbst beim Schreiben besonders aufgefallen ist?
Zwei Dinge würde ich nennen. Im Blick auf den Abschnitt zur Auferstehung Jesu: Da werfe ich der theologischen Tradition vor, ein wenig herumzueiern – aber dann merke ich, dass ich mir selber auch nicht so ganz schlüssig bin, was ich denn dazu eigentlich denke. Das war der Grund, an der einen oder anderen Stelle einzugestehen: Nein, da bin ich mir auch nicht so ganz sicher.
Und der andere Punkt: Wir sprechen im Glaubensbekenntnis immer von der „heiligen, christlichen Kirche“ – im Original heißt es aber die „heilige, katholische (oder allgemeine) Kirche“. „Christliche Kirche“: Das ist eigentlich ziemlich banal. Ja, welche Kirche denn sonst? Viel interessanter wäre es gerade für evangelische Christen, wenn wir uns das „katholisch“, das „allgemein“ an dieser Stelle zu eigen machen würden.
Eine Leseprobe des Buches gibt es unter http://bod.com/s?k=nkpr280pnm0
Sven Evers: Verstehst Du, was Du glaubst? Eine kleine Auslegung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses. Verlag Books on Demand, Norderstedt 2013; 192 Seiten, Paperback; ISBN: 978-3-7322-5346-3. Das Buch ist auch als eBook erhältlich.
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