Angelos Nikolaides, seit August 2022 im Freiwilligen Sozialen Jahr in Quito, schreibt:
„Zu Beginn meines FSJ war einer meiner Befürchtungen, dass mir die Arbeit eher wenig Spaß machen wird, ich die gleiche Arbeit das ganze Jahr über machen müsste und es langweilig wird. Doch es ist ganz anders: Meine Freiwilligenarbeit ist von Monat zu Monat schöner geworden, sodass ich jetzt gerne mehr arbeite als ich müsste.
Nach der Weihnachtszeit, in der ich mich fast nur meinem Spendenprojekt zugewendet habe, kamen mehr Freiwillige in die Stiftung, sodass wir jetzt zu fünft in der WG leben. Dazu kamen neue Projekte auch für mich und ich habe natürlich bereits Erfahrung in der Arbeit und bessere Sprachkenntnisse. Deswegen verstehe ich mich viel besser mit den Menschen in der Stiftung.
Fast überall habe ich jetzt mehr Verantwortung. Montags arbeite ich zwar noch immer im Recyclingprojekt, die Arbeit an den anderen Tagen hat sich jedoch sehr verändert.
Nun helfe ich mit beim Umweltbildungsprojekt der Stiftung. Wir besuchen Schulen und Universitäten, um über Recycling aufzuklären. Auch können sie unseren Umweltlehrpfad zur Biodiversität u.a. besuchen. Mir macht die interessante und abwechslungsreiche Arbeit sehr viel Spaß. Aber manchmal beschriften wir auch einfach nur den ganzen Tag lang Bäume.
Zudem bin ich am Projekt „Huertos Urbanos Orgánicos“ (deutsch: organische Stadtgärten) beteiligt. Wir helfen zu dritt Familien, ihren eigenen Garten anzulegen, um sich besser selbst zu versorgen. Sie haben oft viel Platz für einen Garten, aber es fehlt das Wissen und der Anfang. Mit einer anderen Freiwilligen zusammen halte ich Vorträge und beantworte mit meinen verbesserten Sprachkenntnissen Fragen der Familien.
Seit ein paar Wochen bieten wir zu zweit Kindern und Jugendlichen Englisch- und Mathenachhilfe an. Zum Glück sind sie meistens sehr motiviert und so macht die Arbeit Spaß, auch wenn ich das Gefühl habe, dass ich mehr Spanisch lerne als sie Englisch.
Weiterhin arbeite ich einen Tag im Kindergarten in Küche und Garten. Die Köchin traut mir nun viel mehr zu. Ab und zu bin ich alleine in der Küche, während die Köchin Einkäufe erledigt und ich neue Rezeptideen probiere.
Seit November habe ich ein eigenes Projekt: einen Garten mit Bildungsweg. Ich habe ständig neue Ideen, z.B. eine Kräuterspirale oder einen Kompost. Das mache ich hauptsächlich in meiner Freizeit mit viel Freude vor allem, wenn was gut wächst und geerntet werden kann. Außerdem sehe ich Schlangen, Vogelspinnen, Skorpione und bunte Vögel, Kolibris und Schmetterlinge. Natürlich wird nicht nur gearbeitet. Es gibt immer wieder Feste, die wir in der Stiftung feiern, z.B. Weihnachten und Ostern oder auch den „Tag der Lehrerin“. Die Menschen in der Stiftung sind sehr nett und es macht sehr viel Spaß mit Ihnen zu feiern.
So wird mein Freiwilligendienst mehr und mehr zu einer Bereicherung für mich und ist weiterhin die beste Entscheidung meines Lebens.“
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