Es muss heute „immer mehr“ sein: Mehr Geld, mehr Profit, mehr Besitz, mehr Konsum, mehr Ansehen, mehr „ICH“.
Können wir uns so eine Haltung in Anbetracht der heutigen Probleme noch leisten oder ist ein Umdenken notwendig?
Woher kommt der gesellschaftliche Trend zu dem Wunsch nach „immer mehr“? Welche Zwänge und scheinbaren Notwendigkeiten gibt es, die diese Entwicklung fördern?
Vielleicht liegt es daran, dass wir von klein auf mit einem „immer mehr“ konfrontiert werden, dass Leistungsdruck aufgebaut wird, um auf der Gewinnerseite des Lebens stehen zu können.
Das Vorbereitungsteam hat sich mit verschiedenen Lebens- und Entwicklungssituationen beschäftigt und stellt in mehreren Anspielen plakativ dar, wo Leistungsdruck aufgebaut wird und unser Leben und Handeln bestimmt.
– Der Leistungsdruck beginnt schon vor der Einschulung. Da werden Kinder in „PreLearner“-Gruppen auf die Grundschule vorbereitet was für wichtiger gehalten wird, als z.B. im Wald die Natur zu entdecken.
– Zum Ende der Grundschule auf dem Pausenhof reden die Kinder darüber, ob sie auf das Gymnasium kommen, wer denn überhaupt dafür geeignet ist und ob die Noten stimmen. Was machen all die, die nicht so gute Noten haben?
– In der Clique hat Stress dazu zu gehören und sein Outfit so zu wählen, dass man sich angesagte Klamotten leisten kann – nur, wie weit kann man das mitmachen?
– Der Leistungsdruck und die eigenen Erwartungen an sich verstärken sich zum Abi hin. „Mach was aus dem deinem Leben, du bist selbst dafür verantwortlich, dass aus dir etwas wird!“ ist eine Haltung, die enormen Druck ausübt. Freundschaften und Hobbys können kaum mehr gepflegt werden, die Möglichkeiten für Entspannung sind rar.
,,Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele?“ (Markus 8,36)
Emily fand folgende Worte dazu in ihrem Statement:
„Ich führe mir meine Ziele vor Augen und sortiere erstmal aus: Was möchte ich und was will jemand anderes oder was erwartet nur die Gesellschaft von mir. Einem sollte bewusst werden, wie wertvoll die Zeit ist und wie schrecklich es wäre, die ganze Zeit die ganze Welt gewinnen zu wollen. Meine Seele nimmt dadurch nur Schaden und ich nutze doch lieber meine Zeit, sie aufblühen zu lassen. Ich hangel mich an den kleinen und großen Glücksmomenten entlang und schon verschwinden die ganzen Lasten von meiner Brust und mein Kopf fühlt sich nicht mehr so voll an.“
Manchmal ist „weniger einfach mehr“!
Ein bunter Liedermix zwischen den Szenen animierte zum Mitsingen und Mitklatschen, der letzte Song lud einige zum Mittanzen im Mittelgang ein.
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