Jedes Jahr neue Konfis – wie schön! Jedes Jahr der gleiche Pastor, die gleichen Themen, die gleichen Formate – wie schade! Die Konsequenz lautet: Raus aus der Komfortzoneund rein ins Neuland. Dieter Niermann, Diakon, Religions- und Erlebnispädagoge und Bildungswissenschaftler aus Bremen, warb am KAJAK-Fachtag „Spaß in der Konfizeit“ am 20. Februar im Lambertus-Saal in Oldenburg dafür, sich auf neue Wege zu begeben, um selbst immer wieder mit Lust und Leidenschaft in der Arbeit mit jungen Menschen unterwegs zu sein.
Niermann weiß, wovon er spricht. 20 Jahre lang hat er im Bremer Norden in Lesum Konfizeit gestaltet. Und mit vielen anderen zusammen tolle Projekte ausgeheckt. Ein hinreißender Überzeugungstäter!
Z.B. die Konfi-WG: Ein Jahr mietete die Kirchengemeinde ein Haus und jeweils 10 Konfis zogen für etliche Wochen dort ein. Sie erlebten hautnah, was es heißt, miteinander das Leben zu teilen und dabei fast automatisch ins Gespräch über den Glauben zu kommen.
Oder das ganz und gar besondere Projekt für Jungens: Mit dem Wartburg zur Wartburg. Drei Wartburgs gekauft, reisefit gemacht und damit diakonische Orte angesteuert oder auf Luthers Spuren unterwegs.
Oder mit Konfis pilgern von Volkenroda nach Loccum oder mit dem Rad von…
Oder mit den Konfis einmal im Monat Gottesdienste in anderen Gemeinden besuchen und sich die besten Konfi-Stunden präsentieren lassen. Da will sich doch jede*r von der besten Seite zeigen…
Oder Konfis in Kleingruppen in Häuser von Eltern einladen, um dort im gemütlichen Rahmen frei von der Leber weg über biblische Geschichten nachzudenken. Was denkt ihr? Was denke ich? Vielleicht liegen wir beide ja mit unserer Meinung richtig.
Beispiele, Ungewohntes zu wagen und sich dabei auch selbst zu überraschen, gibt es viele. Ziel ist es, gemeinsam mit den Konfis mit Spaß und Freude bei der Sache zu sein. Inhaltliche Themen an den Orten zu gestalten, die dazu passen. Der Stuhlkreis ist halt nicht für alles gut. Warum also nicht beim gemeinsamen Sedermahl das Abendmahl feiern? Warum also nicht beim Arzt oder in der Apotheke eine Heilungsgeschichte diskutieren? Oder am Baggersee die Geschichte von der Sturmstillung?
Es ist wie die Sache mit dem Ei. Wer einen ganzen Tag mit einem rohen Ei verbringt und es bei allem Tun und Lassen nicht aus der Hand legt, der lebt viel bewusster. Da sind Achtsamkeit und Fantasie gefragt. Nicht nur beim Zähneputzen…
Die 18 Teilnehmer*innen des Fachtages, der im Rahmen der Erlebnisausstellung „Jung & Konfi“ stattfand, nahmen auf jeden Fall viele neue Anregungen mit in ihre Gemeinden und in die Kreisjugenddienste.
Text und Fotos: Matthias Hempel
0 Kommentare zu “Auf ins Neuland!”