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Jugend demonstriert für ihre Zukunft

Am 13.09.2018 demonstrieren Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vor dem Niedersächsischen Landtag für ihre Zukunft. Die im Landesjugendring Niedersachsen zusammengeschlossenen Verbände leisten seit mehr als 60 Jahren hervorragende Bildungsarbeit für junge Menschen. Diese Arbeit wird heute leider für selbstverständlich genommen und durch die Politik zwar in Worten, nicht aber in Taten gewürdigt. 

Damit auch in Zukunft eine angemessene und ausreichende Finanzierung der Jugendarbeit in Niedersachsen zur Verfügung steht, demonstrieren junge Menschen im Rahmen der Kampagne „jugend — zukunft — schaffen“ vor dem Landtag.

Am 13.09.2018 um 13:00 Uhr auf den Hannah-Arend-Platz in Hannover

Mit der Strahlkraft von jugendverbandlichen Methoden und bei einem kleinen Snack möchten wir die Abgeordneten und Mitarbeiter-innen des Landtages dafür gewinnen, ihre Mittagspause am 13.09.2018 ab 12:30 Uhr bis in den Nachmittag hinein zusammen mit uns zu verbringen. Bedingt durch die Plenarwoche werden die Mitglieder der verschiedenen Gremien zu unterschiedlichen Zeiten ihre Pause antreten können. Wir planen deshalb, von ca. 12:30 bis 17:00 Uhr mit unseren Aktionen vor Ort aktiv zu sein. Um die Demonstration bunt und lebhaft zu gestalten, brauchen wir Euch!

Wir werden ein buntes Rahmenprogramm mit Spielen und verbandlichen Aktionen organisieren und wollen mit Euch zusammen für unsere politischen Gäste die Vielfalt und Energie der verbandlichen Jugendarbeit in Niedersachsen live erlebbar machen und ins Gespräch kommen.

Gerne stellen wir euch eine Bescheinigung für eine Schulbefreiung zur Verfügung, meldet euch dafür bitte im Landesjugendpfarramt: landesjugendpfarramt@ejo.de oder 0441 7701406

Hintergrundinformationen

Als Jugendverbände veranstalten wir an jedem Wochenende und in den Ferien verschiedene Bildungsseminare: Wir bilden Jugendleiter-innen aus, beschäftigen uns mit politischen, gesellschaftlichen oder kulturellen Themen und qualifizieren junge Menschen z.B. im Umgang mit Medien. Wir werben für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft und ermöglichen jungen Menschen, sich zu engagieren. 

Dafür stellt das Land Niedersachsen den Jugendverbänden Bildungsmittel zur Verfügung. Für jeden Teilnahmetag soll es laut Gesetz eigentlich 23 Euro geben. 

1992 lag der durchschnittliche Zuschuss des Landes für einen Teilnahmetag nach heutigem Wert bei 15,90 € (also bereinigt um Preissteigerungen). 2015 lag der durchschnittliche Zuschuss nur noch bei 8,30 €, ist also um ca. 48% gesunken. Übernachtungen in Bildungsstätten haben 1995 ca. 24 € gekostet, heute sind es ca. 39 €

Die Konsequenz der aktuellen Situation ist, dass Jugendverbände höhere Eigenleistungen von den Teilnehmenden fordern müssen, Seminare also teuer werden. Das steht jedoch in direktem Widerspruch zu dem Anspruch, allen Menschen gleich Chancen auf gute Bildung zu ermöglichen. 

Bereits heute sparen die Jugendverbände, wo sie können: Seminare werden in günstigeren Unterkünften angeboten, Teilnehmende aus der Nähe fahren zum Übernachten teilweise nach Hause, Ehrenamtliche bezahlen selber Teilnahmebeiträge. Noch mehr einsparen können die Jugendverbände nicht. Wenn es nicht mehr Bildungsmittel gibt, müssen entweder Maßnahmen gestrichen werden oder die Qualität der Angebote verschlechtert sich. 

Die Jugendverbände im Landesjugendring haben im Jahr 1,6 Mio € Bildungsmittel zur Verfügung; hinzukommen die Verbände außerhalb des LJR (hierüber liegen uns keine genauen Zahlen vor, insgesamt ca. 2 Mio Euro). Um wieder auf den Fördersatz aus dem Jahr 1995 zu kommen, ist in etwa eine Verdoppelung der Fördermittel notwendig, daraus ergibt sich unsere konkrete Forderung

Als Jugendverbände werden wir immer aktiver: Die Zahl der Teilnahmetage ist seit 1992 von 108.500 auf 187.300 gestiegen. Die Bildungsmittel müssen also auf immer mehr Teilnehmende verteilt werden. 

Auch die Anforderungen an die Jugendverbände sind immer weiter gestiegen: Schutz vor sexualisierter Gewalt und Kindeswohlgefährdung, Inklusion, Integration, Datenschutz und Medienpädagogik sind nur einige der Themen, mit denen wir uns zusätzlich inhaltlich beschäftigen und qualifizierte Seminare für junge Menschen anbieten ohne dafür zusätzliche Bildungsmittel zu bekommen. 

Wir demonstrieren, um auf diesen Umstand aufmerksam zu machen und für unsere Jugend eine Zukunft zu schaffen.

Text: Landesjugendring Niedersachsen

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