Nachdem Nicole, Nils und Tim vergangenen Jahr beim ersten Teil von Jugend Macht Politik 2014/2015 in Hannover waren, machten sie sich am vergangenen Wochenende (08. bis 11. Januar 2015) auf den Weg zum zweiten Teil nach Berlin und berichten:
Bereits am Donnerstag trafen sich die ersten zwei von uns, Nils (DOLL) und Tim (ejo-Stadt), in Hude und starten einen Tag vor Beginn der Veranstaltung mit dem Zug die Reise nach Berlin.
Nach der 4stündigen Reise in Berlin angekommen bezogen wir unsere Unterkunft im CVJM-Haus „Sophienhof“ in der Nähe vom Alexanderplatz. In einem ruhigen Hinterhof gelegen ist dieses Haus übrigens eine Empfehlung für alle, die mal eine günstige Unterkunft in Berlin suchen.
Anschließend starteten wir einen umfangreichen Spaziergang durch Berlin. Am verbleibenden Wochenende blieb uns dafür keine Zeit. Der Fußmarsch führte uns zum Brandenburger Tor, Reichstagsgebäude, Kanzleramt, Schloss Bellevue, Bundespräsidialamt, Siegessäule und zum gläsernen Hauptbahnhof, an dem wir weitere Teilnehmer von JUMP trafen, mit denen wir erneut eine große Runde im Zentrum von Berlin liefen und den Abend vor dem Start der Veranstaltung ausklingen ließen.
Am späten Freitagmorgen trafen die verbleibenden Teilnehmer und das JUMP-Team in Berlin ein. Unseren Teilnehmendenkreis aus der ejo vervollständigte Nicole (KOM).
Zu Beginn des zweiten Teils von JUMP am Freitagmittag beschäftigten wir uns mit „eigenständiger Jugendpolitik“ und unseren Erfahrungen mit Jugendarbeit in den verschiedensten Gremien und der Politik. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg ins Paul-Löbe-Haus.
Das Paul-Löbe-Haus liegt direkt neben dem Reichstagsgebäude, dort haben viele Bundestagsabgeordnete ihre Büros. Vor Ort staunten wir zunächst über dieses geräumige Gebäude und trafen uns anschließend mit der Bundestagsabgeordneten Eva Högl (SPD).
Eva Högl ist u. a. Vorsitzende des 2. Untersuchungsausschusses zur sog. Edathy-Affäre und darüber hinaus in vielen politischen Feldern aktiv. Mit ihr unterhielten wir uns über Geflüchtete, Partizipation und den Zustand unserer Demokratie. Es war sehr interessant mit einer so engagierten Politikerin diskutieren zu können, die ernsthaftes Interesse an der Meinung junger Menschen zu aktuellen Themen hat.
Am Samstag folgte weitere inhaltliche Arbeit. Wir bekamen wertvolle Tipps für die Arbeit in Gremien wie Vollversammlungen und Konventen sowie Sitzungsleitung und wir tauschten uns über persönliche Erfahrungen in diesem Zusammenhang aus. Welche Art von Gremien gibt es? Was steht eigentlich in einer Geschäftsordnung drin? Was macht eine gute Sitzungsleitung aus?
Im Anschluss informierte uns Ingo (DOLL) über Öffentlichkeitsarbeit im Bereich der evangelischen Jugendarbeit und stellte seine persönliche Meinung über deren Notwendigkeit und unsere persönlichen Möglichkeiten, an der Öffentlichkeitsarbeit mitzuwirken, dar. Habt ihr zum Beispiel diesen Link schon mit anderen geteilt?
Nächstes Thema waren Nachhaltigkeit und Entwicklungspolitik. Was ist eigentlich Nachhaltigkeit? Wo fängt der verantwortungsbewusste Umgang mit Lebensmitteln an? Welche Auswirkungen hat unser Konsumverhalten? In kleineren Runden und im Plenum diskutierten wir über persönliche Möglichkeiten und unsere Chancen innerhalb der evangelischen Verbände an dem Thema Nachhaltigkeit und dem fairen Umgang mit Produkten mitzuwirken. Wir berichteten den anderen Teilnehmenden zum Beispiel von unserem Coca-Cola-Boykott.
Die inhaltliche Arbeit an diesem Tag schloss das Thema Finanzen ab. Was ist das System der Doppik? Und viel wichtiger, wie wichtig sind Finanzfragen für unsere Arbeit in der Kirche? Und wie nehmen wir Einfluss auf Entscheidungen zu diesem Thema? Schließlich will jede gute Idee finanziert werden.
Auch am Sonntag folgte ein neuer Impuls – dieses Mal zu den Themengebieten Inklusion, Integration, Teilhabe und Vielfalt. Welche Möglichkeiten bieten wir körperlich beeinträchtigten Menschen am Leben in unserer Gesellschaft mitzuwirken? Haben diese Menschen überhaupt Zugang zu all unseren Angeboten? Wenn nein, warum nicht? Und welche Rolle spielen überhaupt Vorurteile in uns allen? Schließlich ist jeder Mensch, unabhängig von Geschlecht, Religion, Hautfarbe, Nationalität, körperlicher Einschränkung und sexueller Orientierung, ein Mensch wie jeder andere.
In einer feierlichen Zeremonie bekamen wir am Sonntag zum Abschluss alle eine Urkunde für die Teilnahme an Jugend Macht Politik, eine Zusammenstellung von Bildern beider Seminarteile und ein T-Shirt der aej.
Leider war das Wochenende viel zu schnell vorbei und wir hoffen alle Teilnehmer und Leiter des Seminars wiederzusehen, was in der Gremienarbeit der evangelischen Jugend nicht unmöglich ist.
Wir können jedem die Teilnahme an Jugend Macht Politik herzlich empfehlen und legen dieses Seminar besonders denen ans Herz, die in der Gremienarbeit in der ejo aktiv sind. Die Anmeldungen zu diesem Seminar laufen über den ejo-Vorstand und das Landesjugendpfarramt. Natürlich könnt ihr auch jede/n Hauptamtliche/n in der ejo darauf ansprechen.
Auf die nächste Möglichkeit das viele gelernte in der ejo anzuwenden, freuen sich
Nicole, Nils und Tim.
P.S: aej steht für „Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e. V.“
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