10 Jugendliche aus der Wesermarsch, Oldenburg, Damme und der Eiffel waren 10 Tage auf der Waddenzee und dem Ijsselmeer mit der „Confiance“ unterwegs. Teile der 10 Jugendlichen konnten ihre Vorkenntnisse unter der Anleitung von unserem Maat Henk auffrischen, dem Rest zeigte er genau, was getan werden musste. Damit wir nicht alle Äste umfahren, welche in der Waddenzee stehen um Muschelbänke des Fischfangs anzuzeigen, hatten wir unsren Skipper Jan-Willem. Ihm gehört die Canfinace seit 2008. Er baute sie im Winter 2012/13 komplett um und somit war alles anders im Bezug auf Kabinenverteilung als vorher geplant und damit entstand das erste Mal Improvisieren. Doch ob Improvisation oder Planung, die Truppe erlebte Dank der Confiance mit Jan-Willem und Henk die verrücktesten Dinge an und von Bord. Nach nur kurzer Zeit wurde klar, dass die Charaktere der 10 Teilnehmer noch so unterschiedlich sein können. Doch es entstanden Freundschaften. Auch wenn es vorher einige kleine Gruppen gab, letzen Endes wurde klar, dass alle sich gut verstehen und eine Einheit werden und nicht auf ihren kleinen Grüppchen bestehen bleiben. Somit entstanden auch sehr schnell Insider-Witze der Gruppe, gemeinsame Lieblingslieder, die nicht zu Letzt bei allen für Ohrwürmer sorgten, und Lieblingsspiele, die nach der Meinung der Teilnehmenden den ganzen Tag hätten gespielt werden können. Denn somit gab es nach einer Zeit jeden Tag einen Mörder/eine Mörderin an Bord oder gemeine Werwölfe trieben an/unter Deck ihr Unwesen. Alles begann damit, dass der Bus nicht direkt am Steg, an dem die Confiance lag, halten konnte (Freitag, 01.08.2014). Alle Dinge, die schon vorab eingekauft worden waren, mit samt Gepäck und Material mussten noch ca. vier Höhenmeter und 200 Meter Strecke überwinden. Nachdem alles verstaut war, wurde es schon später Abend und es wurde nur noch gegessen und dann ging es ins Bett. Schließlich sollte es am nächsten Morgen rechtzeitig losgehen um von Salzwasser in Süßwasser zu kommen. Somit war unser erstes Reiseziel das Ijsselmeer (Samstag, 2.082014). Von Harlingen ging es zur Schleuse die uns ins Ijsselmeer befördern sollte. Eigentlich war geplant, dass bis nach Enkhuisen gesegelt wird. Doch durch ein Gewitter, welches sich rasch zusammenzog, wurde wieder Improvisation gefordert und schlussendlich kamen wir in Workum an. Wo andere Schiffe der ejo auch „Schutz“ vor dem Gewitter gesucht hatten. Dadurch, dass es auf dem Ijsselmeer die nächsten Tage ziemlich wenig bis gar keinen Wind geben sollte, entschieden wir uns am nächsten Tag wieder Richtung Schleuse zu segeln (Sonntag, 03.08.2014). Doch es gab nicht wirklich Wind, die Jugendlichen hatten nichts zu tun und somit kam unser Skipper auf die Idee, dass sich alle an ein Tau hängen könnten und Jan-Willem sie mit der Confiance dann durchs Wasser zieht, hin zu dem abgelegenen Steg, wo wir die Nacht verbringen wollten. Tags drauf verließen wir das Ijsselmeer wieder (Montag, 04.08.2014). Es ging zum Akkus aufladen und Diesel bunkern wieder zurück in den Heimathafen nach Harlingen. Doch nach wenigen Stunden Aufenthalt und Freigang auf dem Festland wurde noch nachmittags wieder losgesegelt zu einer Sandbank vor Terschelling. Über Nacht ließen wir uns trockenfallen mit dem Ziel am nächsten Tag wieder früh aufzustehen. Am kommenden Tag (Dienstag, 05.08.2014) hieß es nämlich 6:00 Uhr wecken und lossegeln Richtung Vlieland. Dort, gegen 10:00 Uhr angekommen war der Hafen so voll, dass wir die Möglichkeit bekamen, entweder bis 14:00 Uhr auf dem Wasser zu bleiben oder an den Hafeneingang gebracht zu werden um dann vier Stunden am Strand oder in der Stadt zu verbringen. Am Tag drauf verließen wir Vlieland wieder (Mittwoch, 06.08.2014). Dank anständigem Wind wurde es geschafft bis nach Ameland zu segeln. Wo es die Möglichkeit gab einzukaufen und wie auch vorher schon auf Vlieland konnten die Jugendlichen „geocachen“. Aber auch von Ameland hatten wir schon bald genug und verließen am nächsten Tag (Donnerstag, 07.08.2014) die Insel wieder. Unser Ziel wieder eine Sandbank vor Terschelling. Doch diesmal gab es das Special, dass die Jugendlichen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag um 1:00 Uhr geweckt wurden und es raus ins Watt ging. Denn um die Uhrzeit gab es absolutes Niedrigwasser und unser Maat hatte uns angeboten, dass wir das ja einmal ausnutzen könnten. Nachteil an der ganzen Sache war nur, dass am nächsten Morgen wieder die Nacht um 6:00 Uhr zu Ende war (Freitag, 08.08.2014). Es ging wieder nach Vlieland. Doch durch Gegenwind gab es viel Arbeit und es musste viel gekreuzt werden. Somit gab es kein gewöhnliches Frühstück und gegessen wurde an Deck mit vorher geschmierten Broten, wenn es die Zeit zuließ. Im Hafen von Vlieland angekommen gab es wieder Freizeit. Abends wurde ein Gottesdienst im Hafen gefeiert, der schon Wochen vorher in Deutschland vorbereitet worden war. Zu diesem Gottesdienst kamen acht Schiffe der Evangelischen Jugend nach Vlieland. Insgesamt waren es circa 200 Personen, die am dem Gottesdienst teilnahmen. Genau diese 200 Menschen haben zu Beginn der Freizeit pro Schiff ein Stück Holz bekommen. Mit der Aufgabe es bis zum Gottesdienst zu gestalten. Kurz vor dem Gottesdienst wurden alle Holzteile zusammengefügt und raus kam ein buntes Kreuz für den Gottesdienst. Anschließend hatten alle jedoch Hunger. 400 Würstchen wurden gegrillt und jedes Schiff hat schon im Voraus eine große Portion Salat gemacht, wodurch eine schöne Auswahl für jeden entstand. Während des Treffens auf Vlieland gab es für jeden die Möglichkeit sich einmal alle Schiffe anzugucken und zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Gruppen die vergangene Woche gelebt haben. Den nächsten Tag verbrachten wir komplett auf Vlieland (Samstag, 09.08.2014), denn der Wind war so stark, dass wir nicht auslaufen konnten. So kam es, dass alle zusammen von der Confiance an den Strand sind um Wikingerschach zu spielen. Gegen 19:00 Uhr hatte sich der Wind soweit wieder beruhigt, dass wir doch noch in See stechen konnten, während die großen Zwei- und Dreimaster den Hafen nicht verlassen konnten. Doch der Plan, für die letzte Nacht nach Terschelling zu segeln konnte nicht durchgeführt werden, sodass wir wieder ins Ijsselmeer sind und durch die schon fortgeschrittene Uhrzeit im Dunkeln erst in Makkum ankamen. Das Highlight des Abends war, dass unser Maat für jeden aus der Gruppe eine kleine Überraschung hatte, die jeden einzelnen an die Freizeit erinnern sollte. Für den letzten Tag (Sonntag, 10.08.2014) war nur noch geplant wieder zurück nach Harlingen zu segeln, um dort dann noch die Confiance zu reinigen und auf Hochglanz zu bringen. Nachdem alles sauber war, gab es eine kleine Feedback-Runde, die Alles in Allem sehr positiv ausgefallen ist. Doch mit dem letzten Sonntag machte sich an Bord eine gewisse Wehmut breit. Niemand wollte nach Hause, alle wollten noch an Bord bleiben und noch weitere Tage oder gar Wochen segeln. Alle haben sich gut verstanden und jeder hat mit jeden zu tun gehabt, was vermutlich an der kleinen Personenanzahl lag. Zum Abschied hat uns unser Maat Henk noch zum Bus gebracht und jeden einzeln verabschiedet. Tränen konnte man nicht mehr unbedingt verbergen und am liebsten wären manche zur Toilette gegangen. (Kurze Erklärung: ganz zu Beginn stellte Henk die Regel auf, dass nur auf der Toilette geweint wird.) Henk kam noch kurz mit in den Bus und seine letzten Worte waren: „Ihr seid alle gefeuert!“, und dass er gerne jetzt auf Toilette wäre. (Kurze Erklärung: Während der Fahrt wurden immer wieder Teile der Gruppe gefeuert, weil sie was blödes gefragt oder getan haben. Doch natürlich wurden sie nach etwas Zeit wieder eingestellt. Außer am besagten Sonntag.) Innerhalb von 10 Tagen sind alle gewachsen und haben sehr dazu gelernt. Der Großteil der Gruppe möchte auch nächstes Jahr wieder mit der Confiance segeln, aber am liebsten nur, wenn auch wieder die selben Leute dabei sind mit Jan-Willem ( + seinem Hund Mika) und auf jeden Fall Henki. Text: Eva von Kajdacsy Bilder: Eva von Kajdacsy, Stefanie kl. Kruthaup & Jan-Dirk Singenstreu
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