Backstage

Kamera läuft!

Am Set

Mit mehr Aufwand produzieren wir jetzt unsere Beiträge für das Wort zum Mittwoch – darüber hatte ich schon berichtet. Aber wie sieht das konkret aus? Hier kommt ein Blick hinter die Kulissen des letzten Beitrages. Backstage, sozusagen. 

Ein Beitrag zum Zukunftskongress ist geplant. Welche Location nehmen wir? Fahren wir zur Weser-Ems-Halle? Aber für Aufnahmen vor Ort müssten wir uns erst eine Drehgenehmigung organisieren, außerdem findet da gerade eine andere Veranstaltung statt, und das Wetter ist erst mal auch nicht berauschend. Also entscheiden wir: Innenhof.

„Kannst du was mit Bewegung machen? Das würde zum Thema passen“, schlägt Sven vor. Geht natürlich, aber da stoßen wir auch an unsere technischen Grenzen. Wir haben noch kein Ansteckfunkmikro (Lucas, nimm das schon mal auf die Beschaffungsliste!), und der Akteur vor der Kamera soll möglichst kein Mikro in der Hand haben. Wir wollen ja nicht unnötigerweise Røde-Werbung machen. Also einen Tonhalter rekrutieren. „Lucas, könntest du …?“ Klar kann er.

Wir brauchen auch noch eine Deko zum Thema Zukunftskongress. Glücklicherweise waren gerade die Roll-Ups geliefert worden. Also gleich eines von der Öffentlichkeitsarbeit des Oberkirchenrates ausleihen. Der Aufbau ist komplizierter als erwartet – hier wird noch von Hand gerollt. Schließlich steht es, stabilisiert mit dem Mikrostativ, denn es geht ein sanfter Wind, und wir wollen ja keinen Umkippschaden riskieren.

Bedeckter Himmel. Erst mal den Weißabgleich an der Kamera. Stell- bzw. Gehprobe. Erste Aufnahme: Die Lesung, gefilmt über die Schulter. Obwohl der Kameramann (das bin ich) nicht gerade klein ist, muss er sich doch etwas recken, um das Bild einzufangen. Dann noch einmal frontal lesen. Wohin dann mit der Bibel, bevor Sven losläuft? Auf den Boden? Einfach Lucas in die Hand drücken? Wir testen beides.

Dann auf einmal strahlender Sonnenschein. Kameratechnik anpassen (Blende, Weißabgleich). Bewegte Aufnahme. Lucas mit dem Mikro nebenher. Bleibt das Mikro unsichtbar? Ja, es klappt. Der Ton ist gut, kein Rascheln und Klappern. Wie weit gehen? Auf dem Weg bleiben? Besser noch einmal wiederholen. Nein, zuviel Schatten im Gesicht, bitte etwas weiter rechts halten. Das Mikrokabel zieht an der Kamera, hat sich im Gras leicht verhakt. Sanfter Ruck durch den Kameramann.

Die Aufnahme läuft gut – da fängt die Malerin, die gerade die Fenster am OKR-Gebäude streicht, hinter uns auf einer Arbeitsbühne laut an zu hämmern. Abbruch. Warten. Wir stehen in der prallen Sonne. Geht es bald weiter? Zwischendurch das Roll-Up filmen. Nächster Versuch. „Kamera läuft!“ ssssssssssrrrrrrrrsssssss  – am Nachbarhaus wird eine Jalousie angebracht, der Bohrer will unbedingt mit ins Fernsehen – zumindest als Ton. Abbruch, warten.

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Noch einmal den Gang nach der Lesung. Perfekt! Viel Sonne zwar, aber die Aufnahme scheint gut gelungen. Hinterher am Schneidecomputer sehe ich, dass sich das Mikro zeitweise ins Bild geschlichen hat, in einer kurzen Sequenz auch Lucas‘ Arm. Da ist der Kameramann zu weit nach links geraten. Auf dem kleinen Kontrollmonitor an der Kamera ist das nicht zu sehen gewesen. Vielleicht einen Windschutz in ejo-Magenta besorgen – das sehe ich besser. Also: Aufnahme unbrauchbar, aber sicher geeignet für ein „Pleiten, Pech und Pannen-Special“ zu Silvester.

Schließlich sind alle Szenen mehrfach gedreht, damit ich beim Schnitt auswählen kann. Perfekt ist das Material nicht, aber wir sind ja noch auf dem Weg. Und besser als mit der trashigen ZOOM-Cam allemal (obwohl – ich sage es nochmal: Die Zoom ist Kult!).

Fast vergessen: Für den Slider auf der Webseite brauchen wir noch ein Bild. Also Fotokamera her, Sven, bitte einmal neben das Roll-Up. Zuviel Sonne, bitte etwas drehen. Klickklickklick – erledigt.

Doch, es macht schon richtig Spaß. Und vielleicht buchen wir den Tonmenschen gleich mal für die nächste Aufnahme. Und gibt es am Set nicht eigentlich immer Mettbrötchen und was zu trinken?

Der fertige Film kann hier auf der Webseite angesehen werden!

 

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