Aktuell

In Jerusalem

Ein weiterer Bericht der ejo Gruppe aus Israel:

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Verabschiedung

Die christl.-palästin. Schriftstellerin Faten Mukarker kam um uns in Talitha Kumi zu verabschieden. Mit einfühlsamen Worten warb sie darum, dass wir die Anliegen der Menschen in den von Israel besetzt gehaltenen Gebieten wach halten und uns für Gerechtigkeit und Frieden aktiv einsetzen. Zum Abschied erhält jeder von ihr eine aus Olivenholz geschnitzte Friedentaube als Anstecker überreicht.

Auf der Fahrt führt uns Mona in die Geschichte der 100 Jahre alten Stadt Tel Aviv ein.

Nach so vielfältigen Eindrücken gönnen wir uns heute einen Tag mit Shoppen und Baden.

Wir brauchen eine Erholungspause um all die Eindrücke besser sortieren zu können. Das Wasser des Mittelmeeres ist samtig weich und wir sind mehr im Wasser als am Strand.

Ankunft in Jerusalem

Zu Beginn des Schabbat  erreichen wir die Stadt Jerusalem. Im muslimischen Viertel, nahe des Felsendoms beziehen wir im Ecce-Homo-Konvent (2. Kreuzwegstation Jesu) bei den Zionsschwestern Quartier. Viele Dachterrassen bieten vielfältige Ausblicke auf die Altstadt mit ihren Kirchen, Minaretten, Synagogen und Suqgassen.

Am Abend treffen wir den kleinen Chef der Fußballmanschaft, gegen die wir am Samstag ein Freundschaftsspiel geplant haben. Dieses fällt leider aus, da die Mannschaft ein Spiel in Tel Aviv hat. So werden wir morgen viel Zeit haben um die Altstadt kennen zu lernen.

Am Freitagabend fand eine große Demonstration ganz in der Nähe unseres Quartiers statt. Israelis und Palästinenser gingen am Damaskustor auf die Straße um für einen eigenständigen Staat Palästina zu demonstrieren. In wenigen Tagen findet bei der UNO die Abstimmung über den Antrag der Araber statt, einen Staat Palästina, als jüngsten Staat auszurufen. Wenn man die Realitäten in diesem Land hautnah erlebt, können wir die Hoffnung der Palästinenser nur unterstützen, dass diese Abstimmung einen Erfolg bringt und so ein neuer Weg eingeschlagen wird für einen gerechten Frieden in dieser Region.

Sonnenaufgang

Es ist 6 Uhr morgens, die Sonne geht über dem Ölberg auf und bescheint mit ihrem warmen Licht die Altstadt von Jerusalem. Einzelne Kirchenglocken ertönen und kündigen den heutigen Sonntag an.

Einzelne Stationen am gestrigen Tag:

Erlöserkirche

Wir besuchen die deutsche Erlöserkirche in Jerusalem, in der Uwe Gräbe als Propst wirkt. Matthias erzählt uns etwas über das christliche Viertel der Altstadt. Am Sonntag werden wir den Gottesdienst der deutschen Ev.-Luth. Gemeinde besuchen.

Cardo

Im Jüdischen Viertel berichtet Franziska uns über den Cardo, die alte Hauptverkehrs- und Handelsstraße, die in einer Achse vom Zionstor zum Damaskustor führte. Er trennt heute das armenische vom jüdischen Viertel.

Bewaffnet

Heute ist Schabbat und wir erleben eine lebendige Altstadt. Kinder, Jugendliche, Erwachsene, orthodoxe, sephardische, askanasische Juden eilen in Richtung Klagemauer oder in die zahlreichen Synagogen in der Altstadt. Wir sehen kleine Gruppen von jüdischen Männern, eingehüllt in Gebetsschal und schwarzer Kleidung, im ruhigen, andachtsvollem Gespräch durch die Gassen des jüdischen Viertel schlendern. Sie haben keine Eile. Nichts ahnend von den Ereignissen in Norwegen überholt uns eine Gruppe von jungen Israelis, die ihre Maschinengewehre über die Schulter tragen. Ein ganz alltägliches Bild in diesem Land, an das wir uns nur schwer gewöhnen können. Menschen, die sich ständig bedroht fühlen …

Sephardisches Synagogenzentrum

Franziska erläutert uns die vier beieinander liegenden separdische Synagogen, die wir wegen des heutigen Feiertages leider nicht von innen uns ansehen können.

Wir schlendern weiter, durch das Zions- oder auch Davidstor genannt auf den Zionsberg, sehen das Grab Davids und den darüber liegenden Abendmahlssaal, besuchen die Zionskirche und erkunden ihre herrliche Akustik mit zwei Gesängen aus Taizé.

Schindlers Grab

Auf einem christlichen Friedhof auf dem Zionsberg finden wir das Grab von Oscar Schindler.

Fleischergasse

Unser Weg durch die vier religiösen Viertel führt uns vom Zionstor aus durch das armenische Viertel zum Jaffator und dann durch den Suq zurück zu einem Lokal nahe des Österreichischen Hospitz. Um die Vielfalt der Suqgassen kennen zu lernen, führt Christian uns auch durch die Gasse, in der sich die Fleischereien befinden. Für sensible Nasen eine Zumutung – Suqleben life.

Damaskustor

Wir teilen uns auf. Einzelne bleiben im Suq, andere gehen ins Quartier, eine kleine Gruppe geht mit Christian durch das Damaskustor in die Jerusalemer Neustadt. Aber wir verlaufen uns und finden uns plötzlich in dem Stadtteil wieder, in dem die orthodoxen Juden leben. Hier ist der Straßenverkehr am Schabbat eingestellt. Es fahren keine Autos, die Straßen werden zu Spielplätzen der Kinder. Als es immer schwärzer wird, kehren wir um, denn wir fühlen uns in unserer undressed Kleidung unwohl und wollen die direkte Konfrontation vermeiden.

Kloster

Beim Neuen Tor treffen wir den „kleinen Chef“ der Fußballmannschaft, einen Freund von Christian. Er führt uns über die Dächer der Altstadt, an Orte, zu denen kein Tourist hinkommt. Unter anderem in das kleine Kloster des Heiligen St. Spiridon, dass vom griechisch-orthodoxen Priester Michael Matthäus betreut wird. Er zeigt uns die Klosterkirche mit seinen alten Fresken und Ikonen. Wir sind sprachlos und begeistert und er erzählt uns die Geschichte des Heiligen St. Spiridon.

Den Tag beschließen wir mit Liedern und der Engelgeschichte „Melwin“ Der heutige Abend ist kühl, das erste mal kommen vereinzelt Pullover zum Einsatz, die einzig noch wirklich sauberen Klamotten, die wir in unserem Gepäck noch haben.

Vor dem Felsendom

Bildungsarbeit pur – bereits vor dem Gottesdienst besucht die Gruppe nach drei Sicherheitskontrollen, den Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aqsa-Moschee. Zu diesem Zeitpunkt ist hier alles friedlich. Es wird heute wieder ein heißer Tag.

Friedenskerze

Beim Gottesdienst in der Erlöserkirche leuchtet unsere Friedenkerze auf dem Altar. Wir gedenken der Opfer in Norwegen. Nach dem Gottesdienst treffen wir Gemeindeglieder im Kreuzgang der Erlöserkirche beim Kirchenkaffee.

Am Nachmittag war eine Begegnung mit dem Jugendpfarrer der Ev.-Luth. Kirche Jordanien und des Heiligen Landes verabredet. Leider fand diese Begegnung nicht statt – wir waren da, …

Alternativ machten ein Teil von uns einen Rundgang auf der Stadtmauer vom Yaffator bis zum Stefanstor. Andere wanderten durch den Suq und handelten, was das Zeug hielt.

Im Andachtskreis hatten wir Mühe zuzuhören bzw. zu Wort zu kommen. Die Abiturienten in Jerusalem erhielten heute die Nachricht ihres bestandenen Examens und feierten den ganzen Tag mit Knallerei und Feuerwerk. Silvesterfeeling im Hochsommer in Jerusalem.

Am Montag werden wir eine biblische Wanderung vom Ölberg zur Auferstehungskirche machen. Das Ende unserer Reise eilt in großen Schritten auf uns zu.

Salam/Schalom, Esther Haas und Christian Heubach

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1 Kommentar zu “In Jerusalem

  1. Pingback: Abschied aus Jerusalem | Evangelische Jugend Oldenburg

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