Von ihrem Quartier in Beit Jala aus erkundet die Gruppe der ejo, die sich gerade in Israel und Palästina aufhält, historische Stätten in den palästinensischen Autonomiegebieten. Davon berichtet der aktuelle Newsletter:
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Im Suq von Hebron
Hebron eine palästinensische Stadt. Ein bunter Bazar-Markt. Bunte Tücher über den Suq-Gassen schützen vor der Sonne. Vielfältige Gerüche und immer wieder die Einladung einen Shop zu betreten um einzukaufen.
Suq Hebron
Inmitten der palästinensischen Stadt leben 600 israelische Siedler, die von 5500 israelischen Soldaten bewacht werden. Sie lassen sich in der 1. Etage der arabischen Geschäftshäuser nieder, bauen ihre Wohnungen modern aus und werfen ihren Abfall aus den Fenstern, den Menschen in den Gassen auf die Köpfe. Zum Selbstschutz wurden Stahlmatten über die Gassen gebaut, damit Touristen und palästinensische Einheimische nicht erschlagen werden.
TIPH
Sechs neutrale Länder entsenden Beobachter nach Hebron, die Menschenrechtsverletzungen an der arabischen Bevölkerung dokumentieren und z.B. Kinder vor Übergriffen schützen.
Referat Julia
In der Machpela hält Julia ihr Einführungsreferat. Die Teilnehmerinnen alle in Zipfelmützen-Umhängen verkleidet, sitzen wir im Rund auf den Teppichen der Moschee, die an der Stelle erbaut ist, über der Höhle die Abraham als Grabstelle kaufte.
Blick in die Abrahamshöhle
Spannend der Blick in die Höhle, in der die Gräber von Abraham und Sarah sich befinden.
Abrahams-Synagoge
Neben der Moschee gibt es auch eine Synagoge. Hier herrscht aufgeregtes Treiben, bis wir verstehen, welche jüdische Zeremonie gleich stattfinden wird. Wir bleiben und erleben…
Beschneidung
…eine Beschneidung eines wenige Tage alten Jungen. Für alle von uns ein neues Erleben und fremd in seiner Bedeutung.
Shopping
Zurück im Suq hat unser Guide einen Shop aufgetan, in dem wir zu sehr moderaten Preisen die ein oder andere Kleinigkeit erstehen. Erste Versuche, den Preis durch „Handeln“ noch zu drücken scheitern, da unser Guide zuvor schon gut gehandelt hat.
Jüdische Siedlung in Hebron
Auf dem Rückweg zum Bus gehen wir durch besagte jüdische Siedlung. Früher geschäftige Straßen sind heute tote, verlassene Straßen. Uns sehr befremdlich ist, dass die jüdischen Siedler auf jede ehemalige arabische Geschäftstür einen Judenstern als Graffiti malen. Parallelen tun sich auf – hatten wir das nicht schon einmal? – damals ein Zeichen gegen Juden, heute ein Zeichen von jüdischen Siedlern gegen Araber! – Wir sind schockiert….
Herodeion
Auf dem Rückweg nach Bethlehem durchfahren wir die judäische Wüste und besuchen die Festung Herodeion. Ein Lustschloss von Herodes, mit einer Sauna und Synagoge und einem unterirdischen Zisternen-System.
O du fröhliche
Auf dem katholischen Hirtenfeld bei Bethlehem lesen wir eine Engelgeschichte, singen Weihnachtslieder und sehen, wie der Staat Israel seinen Siedlungsbau vorantreibt.
Geburtsgrotte
Am Ende unseres heutigen Studienprogamms sehen wir uns die restaurierte Geburtskirche an und singen in der Geburtsgrotte „Ich steh an deiner Krippen hier..“ Für viele von uns, die wir die Friedenlicht-aus-Bethlehem-Aktion zu Weihnachten miterleben, ein bewegender Eindruck, vor dem 14-zackigen Stern niederzuknien – für eine kurze Weile der Stille oder des persönlichen Gebets.
Referat Talitha Kumi
In unserem Quartier zurückgekehrt hören wir ein Referat über den Ort und die Einrichtung, in der wir wohnen. Die christliche Schule Talitha Kumi – was im aramäischen, der Sprache Jesu bedeutet: „Mädchen, steh auf“. Zur Zeit sind auch hier Schulferien, daher ist hier nicht viel los. Ca. 800 Schülerinnen und Schüler gehen hier zur Schule. Zudem gibt es hier eine Hotelfachschule, Kindergarten und ein Gästehaus.
Treffen mit Voluntären
Am Abend treffen wir uns mit Volontären und erfahren in ganz persönlichen Gesprächen mehr von ihrem freiwilligen Leben und Arbeiten an diesem Ort. Für eine Teilnehmerin aus unserer Gruppe ist der Aufenthalt hier sehr spannend, da sie in 3 Wochen für 12 Monate als Volontärin an diesen Ort gehen wird.
Am Donnerstag, den 21. Juli besuchten wir die Knesset in Jerusalem. Da wir keinen Fotoapparat mit hinein nehmen durften, gibt es kein Foto von diesem Besuch. Wir sahen den Plenarsaal und die Ausschussräume, wanderten durch das große Gebäude. Unser Guide dort war eine junge jüdische Frau aus Hamburg. Am Ende des Rundgangs bei Rückfragen der Gruppe wurde ihre zionistische Grundhaltung deutlich, die zu heftigen Reaktionen in unserer Gruppe führte.
Bar Mizwa
Am Donnerstag findet vor der Klagemauer das Bar Mizwa-Fest statt. Ein Grund, dorthin zu fahren und dieses Erlebnis aus nächster Nähe mit zu erleben.
Referat Florian
Florian hielt sein Referat über die Bedeutung der Bar Mitzwa im religiösen Leben der Juden.
Modell Yad Vashem
Am Nachmittag besuchten wir die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und wurden von einer Judaistin durch die Ausstellungen geleitet. Anschließend hatten wir noch Zeit um uns die Halle der Kinder und das Tal der Gemeinden anzusehen.
Mit neuen Eindrücken verlassen wir die palästinensischen Autonomiegebiete. Nach so vielen Eindrücken brauchen wir einen Relaxtag, um auszuruhen. Wir fahren nach Tel Aviv zum Baden und Shoppen. Zum Shabbat-Beginn fahren wir hinauf nach Jerusalem, wo wir die letzten Tage unserer Israel-Studienfahrt verbringen werden. Auch dort sind Begegnungen mit Jugendlichen geplant, von denen wir in unserem nächsten Newsletter berichten werden.
Christian Heubach
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