Ein Generation 2.0-Projekt der Evangelischen Jugend Wesermarsch
Können wir mal wieder ein Projekt in Brake starten? Für Jugendliche was mit Kunst und Musik und so?
Diese Fragen standen am Anfang der Überlegungen. Aus ihnen entwickelte sich folgende Idee: Wir werden Fragen unserer Mitmenschen sammeln und uns davon kreativ inspirieren lassen!
Wer hat meine Socken gefressen? Was soll das ganze eigentlich? Und: Wer wird überhaupt als Kooperationspartner-in mit einsteigen?
Wir nahmen Kontakt zu Schulen auf, trafen uns mit Verantwortlichen der Städtischen Jugendarbeit Brake, stellten unsere Projektidee in unterschiedlichen kirchlichen Gremien vor: die Spannung zwischen Irritation und Interesse bescherte uns letztlich inspirierende Kooperationen mit dem Berufsschulzentrum und der Städtischen Jugendarbeit.
Ist 7 viel? Wie können wir eine ganze Stadt mit Fragezeichen überfluten?
Wir wollten die ganze Stadt zum Fragen stellen herausfordern. Nachdem wir dafür weder wild Plakate anbringen, noch mit Sprühkreide das Pflaster beschriften durften, suchten wir uns neue Wege der Werbung: YARN BOMBING! Zahlreiche gestrickte Fragezeichenstulpen wurden von uns an Laternenpfosten, Brückengeländern und Ampeln angebracht. Dies sorgte für jede Menge Irritation, „Häh“-Gesichter und Aufmerksamkeit!
Wie kommen wir an die Fragen von möglichst vielen Leuten ran? Bekommen die Fragesteller auch Antworten auf ihre Fragen? Und: Was machen eigentlich Schmetterlinge im Winter?
Wir entwickelten Postkarten, auf die man seine lustige, ernsthafte, aktuelle, oder „immer schon mal gestellt haben wollen“-Frage schreiben konnte. Die Rückseite blieb frei für eine „ernsthafte oder humorvolle Antwort in Wort oder Bild“. Über einen Monat lang verteilten wir diese Karten in unterschiedlichen kirchlichen Gruppen und Institutionen, öffentlichen Veranstaltungen, Schulklassen und im Bekanntenkreis. Alle, die eine Fragekarte bei uns abgaben, bekamen später auch eine fremde Frage zum Beantworten zugeschickt. Liebevoll gestaltete, witzige und ernsthaft recherchierte Antwortkarten wurden verschickt und sorgten für lebhafte Diskussionen und viel Gekicher bei den Adressaten. Dies war der erste Teil unseres Projektes.
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Was zählen Schafe wenn sie einschlafen wollen? Was ist Glück? Wie geil ist das denn?
Eine Kiste voll Fragen und der Wunsch nach ungebremstem kreativen Austoben brachte uns auf den zweiten Teil des Projektes: eine 24 Stunden-Kreativ-Aktion für Jugendliche. Offene Workshops luden ein, sich gestaltend mit Fragestellungen auseinanderzusetzen. Wie viele Farben ein Tag hat und was verliebte Schmetterlinge wohl fühlen, waren Fragestellungen, die uns gemeinsam in den kreativen FLOW brachten. Neben Tonarbeiten, Baurauschzimmer und Handarbeitsecke animierte eine Jugendband zum Entwickeln eines neuen Songs. Wir erlebten intensive 24 Stunden, die nicht zuletzt durch die nächtliche YARN BOMBING – Attacke Lust gemacht haben, eigenen Ideen Gestalt zu geben. Eine beeindruckende Kooperation und Vernetzung mit unterschiedlichen Institutionen ist durch dieses Projekt gelungen. Wir haben Lust auf mehr und immer mehr davon! Ein weiterer Erfolg dieses Projektes waren all die Nebenspuren, die sich auftaten, vielerlei Resonanzen auf die Methode des Fragen-Rauskitzelns und all die wundervollen Rückantworten im Kreis der Fragesteller… Wir haben unterschiedliche Leute in Kontakt gebracht und sie spüren lassen, welch Gewinn es sein kann, sich auf andere, fremde Gedanken einzulassen.
(Sandra Bohlken)
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