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Positionspapier: Prioritäten wahr und ernst nehmen

Kinder- und Jugendarbeit ist zu allererst für Kinder und Jugendliche da
Alle anderen Interessen sollten und müssen dahinter zurückstehen

Auf der 22. Tagung der Vollversammlung der Evangelischen Jugend Oldenburg wurde im Rahmen eines Tagesordnungspunktes über den Werkstattbericht zur Prioritätensetzung und den Zwischenbericht zur Oldenburger Ortsbestimmung 2.0 berichtet. Bei den anwesenden ehren- und hauptamtlichen Teilnehmenden, die die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Gegenwart maßgeblich gestalten, lösten die genannten und geplanten Einsparungen und Veränderungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit großes Entsetzen aus – war die Kinder- und Jugendarbeit doch erst 2009 von massiven Kürzungen betroffen.

Wir fordern, dass es im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit keinesfalls zu Einsparungen kommen darf. Aus unserer Sicht ist es für die Zukunft der oldenburgischen Kirche zwingend notwendig, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen als wesentliche Priorität wahr und ernst zu nehmen.

Erklärung

Aus der Umstrukturierung der Kinder- und Jugendarbeit in der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg sind zwei durch die Synode geforderten Evaluationen durchgeführt worden.

Der in diesem Jahr von Prof. Dr. Gunda Voigts, Dipl.-Päd., Professorin für Theorien und Grundorientierungen Sozialer Arbeit mit dem Schwerpunkt Praxis (offener) Kinder- und Jugendarbeit an der HAW (Hochschule für Angewandte Wissenschaften) Hamburg, erstellte Evaluationsbericht zeigt auf, dass die Grundsicherung der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Kirchenkreisen mit der aktuellen Personalausstattung funktioniert.

Der Evaluationsbericht appelliert daran, „der Kinder- und Jugendarbeit eine „Pause“ an Strukturdebatten zu gönnen, damit die Konzentration auf die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen erfolgen kann. Kinder- und Jugendarbeit sollte kein ständiges (De-)Reformprojekt sein, das mit immer wieder neuen, nicht vorhersehbaren von außen herangetragenen strukturellen Veränderungen belastet wird.“[1]

Ein Veränderungsprozess, wie er in der Oldenburger Ortsbestimmung 2.0 gefordert wird, darf nicht durchgeführt werden, um auch zukünftig langfristig Kinder und Jugendliche an das kirchliche Leben heranzuführen und zu binden.

Des weiteren wurde im Evaluationsbericht von Prof. Dr. Gunda Voigts festgestellt: „Die im Juni 2017 angekündigten Stellenkürzungen können von außen betrachtet (…) nur als absurd und wenig durchdacht bezeichnet werden. Sie stehen all dem entgegen, was nicht nur von der Kirchenleitung und der Synode eingebundenen Personen in den Gruppendiskussionen an Erwartungen an die Kinder- und Jugendarbeit geäußert wurde.“[2]

Wir, die Evangelische Jugend Oldenburg, sind uns bewusst, dass die Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen steht. Wir bieten an, uns an den bevorstehenden Beratungen aktiv zu beteiligen, damit wir uns konstruktiv einbringen und unsere gemeinsame Zukunft aktiv gestalten können.

Ahlhorn, 5. November 2017

Vorstand der Evangelischen Jugend Oldenburg

Positionspapier: Prioritäten wahr und ernst nehmen

[1] S. 139 Bericht Evaluation, Fazit VIII
[2] S. 137 Bericht Evaluation, Fazit V

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